Reiseinformation

Auszug aus dem Reiseführer

Ute Boewen PERU,

3. Aktualisierte und erweiterte Auflage 2014

Faszination der Gegensätze – Eine Welt der Extreme,

erschienen Januar 2014 bei

Books on Demand/Norderstedt bei Hamburg

ISBN 978-3-7322-6830-6

Beschreibung des Weges von Trujillo nach Coina und Informationen über das Hospital Andino del Alto Chicama und den Förderkreis Hospital Andino, Peru e. V. Seite 318 – 320 unter dem Abschnitt:

Abstecher von der Panamericana: Von Trujillo nach Gran Pajatén

Trujillo – Otuzco – Coina – Huamachuco – Pataz – Gran Pajatén

Nur archäologisch Begeisterungsfähige sollten sich auf den äußerst strapaziösen und abenteuerlichen Weg nach Gran Pajatén machen, um eines der großen Heiligtümer der Chachapoya im dichten Hügel-Nebelwald zu Gesicht zu bekommen (Departamento San Martín).

Eine gute Vorbereitung, viel Zeit und Geduld und eine exzellente Kondition sind unbedingt notwendig. Zu der Tour wird in Trujillo gestartet. Zwar gibt es öffentliche Busse bis Huamachuco (185 km), der schwierige Teil der Strecke beginnt aber erst danach. Eine geführte Tour und ein guter Guide (Machetero) sind für den letzten und schwierigsten Teil der Strecke unerlässlich, da der Besuch der Chachapoya-Ruinen sowohl vom Kulturministerium als auch von der staatlichen Schutzbehörde SERNANP genehmigt sein muss. Ab Pataz (s.u.) müssen Ausrüstung, Proviant, Hilfskräfte und Lasttiere mitgenommen werden.

Von Trujillo geht es zunächst durch das fruchtbare Mochetal (Zuckerrohrfelder und Ananasplantagen) bis Otuzco auf einer inzwischen asphaltierten Straße aufwärts. Über einen Pass von 3.500 m fährt man weiter auf einer Schotterstraße über Usquil und wieder hinunter in das Rio Chicama-Tal nach Coina (134 km), einem Hochlanddorf (1.800 m und 800 Einwohner mit einem sehr schönen Samstagsmarkt), das malerisch umschlungen wird von einem Andenmassiv. Kurz vor dem Ort liegt auf der linken Seite auf 2.000 m das Hospital Andino del Alto Chicama. Dieses nicht staatliche Krankenhaus für die armen Sierrabewohner mit gegenwärtig 40 Betten wurde 1959 von dem deutschen Arzt Dr. Oswaldo Kaufmann gegründet. Nach seinem Tod 1979 konnte es, dank der Initiative des damaligen Präsidenten des Lions-Clubs Frankfurt, Werner von Sengbusch, und Kaufmanns Schwager, Engelbert van de Loo sen., sowie mit Unterstützung des BMZ bereits 1980 wieder eröffnet und im Laufe der Zeit wesentlich erweitert werden. Von 1981 bis 1984 stand das Krankenhaus unter Leitung des Schweizer Chirurgen Dr. Andreas Steiner, vorher Chefarzt am Albert Schweizer-Hospital in Lambarene. Seitdem sind überwiegend peruanische Ärzte tätig, angestellt von der Trägerstiftung „Fundación Oswaldo Kaufmann Trujillo“. Das Hospital deckt die medizinische Grundversorgung für ein Einzugsgebiet von bis zu 40.000 Campesinos. Es ist in das peruanische Gesundheitssystem integriert. 1987 wurde in Deutschland der „Förderkreis Hospital Andino, Peru e. V“ gegründet, der auch in der vom Terrorismus geprägten Zeit nicht aufgab und seitdem die Finanzierung und den Ausbau durch Spendengelder sichert (Kontaktadresse Werner von Sengbusch, E-Mail: FHASengbusch@web.de). Im Hospital sind deutsche Ärzte, Zahnärzte, Medizinstudenten und auch Krankenschwestern, die freiwillig helfen und das Team verstärken wollen, jederzeit herzlich willkommen.

Von Coina aus, wo es bescheidene Übernachtungsmöglichkeiten gibt, kann man zu Wanderungen in die landschaftlich sehr reizvolle Umgebung starten.