Auf einer Studienreise im Jahr 1979 durch Peru lernte unser Club-Gründungsmitglied Werner von Sengbusch mit seiner Frau Ingrid Dr. Oswaldo Kaufmann in Trujillo kennen.

Dr. Kaufmann unterhielt sowohl eine Krankenstation in einem Armenviertel in Trujillo, als auch ein kleines aber wichtiges Hospital in den Bergen oberhalb des kleinen Ortes Coina. Er beschrieb damals seine medizinische und soziale Arbeit, die Probleme in den Armenvierteln von Trujillo ohne Strom, Wasser und Entsorgungsleitungen und die schwierige Situation in seinem, in der abgelegenen bergigen Andenregion 1959 gegründeten Hospital Andino del Alto Chicama. Er bat um Hilfe aus Deutschland.

Als Dr. Kaufmann dann unerwartet im November 1979 verstarb, war sein Hospital in Coina plötzlich verwaist und uns wurde klar, dass unsere Hilfe jetzt dringend notwendig wurde. Da Kaufmanns Schwester Ruth zusammen mit seinem Schwager Engelbert van de Loo in Frankfurt lebte, war für uns eine schnelle Kontaktaufnahme gegeben. Der LC Frankfurt-Rhein-Main konnte zusammen mit der Lions – Organisation und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), ein Programm zur Reaktivierung des Hospitals in Coina ausarbeiten und durch erhebliche Zuschüsse des BMZ eine Finanzierung zur Reaktivierung des Hospitals sicherstellen.

In den Jahren 1981/82 bis 1987 erfolgte die Umsetzung des Projektes in einer Größenordnung von zunächst 545.000 DM. Dabei hatte Herr van de Loo das Glück sehr schnell den Schweizer Arzt Dr. Andreas Steiner als Hospitaldirektor zu gewinnen. Unter Steiner entwickelte sich das Hospital zu einem Spezialhospital für Chirurgie. Im Januar 1984 wurde der Direktor des Hospitals vom Sendero Luminoso (“Leuchtender Pfad“, eine peruanische Guerillaorganisation) bedroht. Daraufhin musste das gesamte Personal, einschließlich aller europäischen Mitarbeiter, abgezogen werden, eine sehr schwierige Situation für das Hospital und die medizinische Versorgung der Region, die fast zum Abbruch der Hilfe geführt hätte.

Zunächst konnte ein provisorischer Betrieb eingerichtet werden und dann ab 1985 mit peruanischen Ärzten und Schwestern weitergeführt werden. Das Hospital hat die Aufgabe, die medizinische Grundversorgung mit starker Betonung auf eine präventive Ausrichtung, sicherzustellen.

1987 verstarb Herr van de Loo. Er war der verantwortliche Vertreter der Fundación in Deutschland. Zur Fortführung seiner Arbeit, wurde im gleichen Jahr in Frankfurt der Förderkreis Hospital Andino, Peru e.V., gegründet. Dieser Verein übernimmt seitdem die Aufgabe, die Mittel zur Erhaltung des Hospitals zu beschaffen. Er wird dabei vom LC Frankfurt-Rhein-Main maßgeblich unterstützt.